Starkregenschutz in Hadamar

Update 9.9.21: WfH Antrag – Tätigkeitsmeldung aus dem Rathaus

Keine 60 km Luftlinie sind es von Hadamar bis an die Ahr. Das ist angesichts der gigantischen Ausdehnung von Tief „Bernd“, das Mitte Juli d.J. zu so schrecklichen Verwüstungen führte, so gut wie nichts. Nur knapp zog die Wetterfront mit den stärksten Niederschlägen an Hadamar vorbei. Auf unsere Nachfrage an kompetenter Stelle in der Verwaltung wurde uns gesagt, dass in Hinsicht auf solche Starkregenereignisse bislang noch keine speziellen, zukunftsgerichteten Bemühungen bestehen, die über den „normalen“ Hochwasserschutz und die üblichen Pläne für den Katastrophenfall hinausgehen. Das hat die WfH Fraktion dann umgehend schriftlich für die Stadtverordetenversammlung am Donnerstag vergangener Woche (2.9.21) beantragt. Sich hier für kommende Extremwetterlagen weiter auf das Glück allein zu verlassen, wäre wohl eine sehr schlechte und verantwortungslose Idee.

Denn man weiß inzwischen: Lediglich Eindeichungen und Uferbefestigungen zu erhöhen, bietet keinen ausreichenden Schutz mehr. Das Hess. Landesamt für Naturschutz, Umwelt + Geologie ist beim Thema „Starkregen“ die kompetente Anlaufstelle – beratend und unterstützend, mit dem umfassenden Fachwissen, das für die Kommunen selbst eine Nummer zu groß ist.

Unser Antrag wurde von der Stadtverordnetenversammlung für die weiteren Beratungen an den zuständigen Fachausschuss weitergegeben und aus unserem Prüfauftrag aus dem Jahr 2020 (!) wurde nach einer ewig anmutenden Zeit ohne nennenswerte Ergebnisse, nun spät aber endlich der positive Beschluss, dem „Bündnis Klimakommunen Hessen“ beizutreten. Das bringt auch für den Bereich Starkregenschutz die Möglichkeit, Förderungen bei Planung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen von bis zu 90% in Anspruch zu nehmen. Eine Sprecherin des Magistrats ließ verlautbaren, dass inzwischen eine sog. Fließpfadkarte beim Landesamt bestellt worden sei. Und das ist auch sehr zu begrüßen, kann aber nur einen Einstieg in den gesamten Themenbereich markieren. Denn spätestens nach der Erfahrung durch die jüngste, praktisch in der „Nachbarschaft“ stattgefundene Katastrophe, sollte jetzt hier in Hadamar der Wille und die Entschlossenheit aller Beteiligten vorhanden sein, vorab alles Menschenmögliche zu tun, um ein solches Geschehen hier nicht einfach stattfinden zu lassen! Das sollte derzeit weit wichtiger angesehen werden als millionenschwere Museumsträume.

Hier gehts zu unserem Antrag