WFH bleibt bei ihrem Wahlversprechen

„Keine Steuerhöhungen und damit weitere Belastungen für die Bürger unserer Stadt!“

Die Wählergruppe  WfH, Wir für Hadamar  lehnt den vom neuen Magistrat und der Verwaltung am gestrigen Montag mit Mehrheit von CDU und SPD verabschiedeten  Doppelhaushaltes für  die Jahre 2016 und 2017 entschieden ab.

Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich  betonen und klarstellen, dass  WfH, im Gegensatz zu der  im Presseartikel in der NNP am vergangenen Samstag von einem Redakteur, der sich hinter dem Kürzel NNP versteckt hat,  weder gegen die vorgesehen Ausgabenkürzungen im Ergebnishaushalt ist , noch solche jemals in Frage gestellt hat.  Das  bedeutet aber nicht, dass wir dem Haushalt als Gesamtwerk  zustimmen können und dies möchte ich wie folgt begründen:
Der neue Haushalts Entwurf  wurde trotz eines gültigen Stadtverordnetenbeschluss vom Februar 2016 erstellt. Er ist nun im Schnellverfahren durch die parlamentarischen Gremien gegangen, damit man sich noch rechtzeitig vor dem Stichtag 1.7.2016  die Legimitation für drastische  Steuerhöhungen einholt , und damit die Gewähr bekommt, dass der Kreis als Aufsichtsbehörde diese neue Haushaltsvorlage genehmigt.

Dazu sollen neben Einsparungen und Streichungen ,  die zunächst mit einer Summe von € 220.000  angegeben und nach den letzten Vorlagen auf etwas mehr als € 100.00 geschrumpft sind , quer durch alle Haushaltsbereiche bzw. Haushaltsansätze dienen.
Vor allem aber Steuererhöhungen, die bei den Grundsteuern Anhebungen um 65 Punkte und bei den Gewerbesteuern um 40 Punkte vorsehen sollen dazu helfen die Finanzaufsicht des Kreises zu einer wohlwollenden Genehmigung des Haushalts zu veranlassen.

Dabei bestand  nach unserer Meinung durchaus die Möglichkeit  mit dem von der damaligen  Mehrheit aus SPD, FWG und WfH  in  der Stadtverordnetenversammlung vom 7. 12. 2015 beschlossenen Haushalt weiter zu arbeiten, auch wenn er nicht die Genehmigung der Kreisbehörde erlangt hat.
Pflichtaufgaben können und müssen auch ohne einen genehmigten Haushalt erfüllt werden und sogar sogenannte „freiwillige“ Ausgaben sind in bestimmten Fällen, trotz der verweigerten Genehmigung, gemäß § 99 der HGO  legitimiert.  Angefangene Investitionsprojekte können zudem ohne Haushaltsgenehmigung zu Ende geführt werden. Bedenkt man dazu noch ,dass etliche genehmigte Haushaltstitel aus dem Jahr 2015, auf Grund diverser Umstände  bis heute nicht ausgegeben sind, und der Stadt  zudem aus einem neu aufgelegten Kommunalen Investitionsprogramm, genannt KIP, weitere 1,3 Mio €  für Investitionen zur Verfügung stehen, muss man umso mehr die Sinnhaftigkeit dieses Vorgehens in Frage stellen.

Statt  in den verbleibenden  Monaten dieses Jahres  gemeinsam einen neuen Haushaltsentwurf für das Jahr 2017 zu erarbeiten , der vor allem strukturelle Einsparungen zum Inhalt hätte haben sollen, ist man wieder  wie so oft, den einfachsten Weg gegangen und greift dem Steuerzahler und Bürger der Stadt einmal mehr in die Tasche . Es ist dies die 3. Steuererhöhung in Folge. Ein  nachhaltiges Konsolidierungskonzept , mit strukturellen Veränderungen in wichtigen Einnahme- und Ausgabetiteln, die mittel- bis langfristig endlich Entlastung bringen könnten, sind in diesem Haushalt  Fehlanzeige.
Dabei gibt es genügend Ansätze und Vorschläge dazu , die seitens der  WfH Fraktion in der  Vergangenheit immer wieder mittels  entsprechender Anträge in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht wurden, um neue Handlungsmöglichkeiten zu prüfen bzw. erhalten.
Seien es Prüfungsanträge hinsichtlich

  • eines einheitlicher Trägerverband für das  Kindergartenwesen,
  • einer Stützpunktfeuerwehr
  • Umwandlung von Dorfgemeinschaftshäuser in Häuser der Vereine
  • Einsparmöglichkeit durch Interkommunale Zusammenarbeit
  • Stadtmarketing inkl. offensiver Vermarktung der Gewerbegebiete

um nur die wesentlichen zu nennen, von WfH gestellt, aber von alle  abgelehnt worden sind.

Nun geht die neue Mehrheit von CDU und SPD  den bequemen und einfachen Weg und dreht an der Steuerspirale. Hadamar befindet sich nach den erneuten Steuererhöhungen an der Spitze im Landkreis. Die Attraktivität für Gewerbeansiedlungen und den Zuzug neuer Bürger wird dadurch weiter gesenkt.
WfH sieht Steuererhöhungen wenn überhaupt,  nur als allerletztes Mittel an. Vorher müssen all die genannten strukturellen Veränderungsthemen geprüft und ggfls. umgesetzt werden.
Vor der Kommunalwahl waren sich WfH, FWG und SPD einig genau diesen Weg zugehen. Aus eben jenem  dieser Gründe lehnten alle drei Fraktionen Steuererhöhungen ab und waren dafür verantwortlich , dass man  Widerspruch gegen die  erfolgte Ablehnung des Haushaltes durch den Kreis einlegt. Alle drei Fraktionen waren zu diesem Zeitpunkt noch gewillt notfalls auch gegen einen erneuten Widerspruch Klage vor dem Hessischen Verwaltungsgericht einzulegen.

Nach der Wahl will  die SPD von alle dem  nichts mehr wissen. Ihr Vorstandssprecher Karl Kreis antwortet in einem Leserbrief vom 31.5.16 auf den berechtigten Vorwurf eines Hadamarer Steuerzahlers  und zitiert den großen  SPD Führer Karl Schuhmacher „ Politik beginnt mit der Wirklichkeit „ und bestreitet nebenbei, die SPD hätte im Wahlkampf nie versprochen Steuererhöhungen abzulehnen.  Wir fragen uns, was hat sich in der Zeit vom  Dezember 2015 ,  über den weiter beschlossenen gemeinsamen Weg im Februar 2016, notfalls gegen verweigerte Genehmigung zu klagen, in den Köpfen der SPD Führung abgespielt. ??.

Um  den Posten des 1. Stadtrates weiter für sich zu beanspruchen ist die SPD in eine Koalition mit der CDU eingetreten, die nie einen Hehl daraus gemacht hat, die Steuern erneut zu erhöhen..
Die zur Legitimation der Steuererhöhungen von der SPD  angeblich geforderten vernünftigen Sparvorschläge  sind minimal  Die vorgelegten Einsparungen in Höhe von einstmals €  220.000 werden durch den dieser Tage vermeldeten erneuten zusätzlichen,  Finanzierungsbedarf  für das Kindergartenwesen zu einem erheblichen Teil schon wieder aufgebraucht.
Dieses Argument zieht nicht und kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass man  nach der Wahl etwas ganz anderes gemacht hat als man es vorher gesagt hat.
Die WfH bleibt dagegen bei Ihren Aussagen von vor der Wahl: Steuererhöhungen nein ,  Prüfung und Umsetzung von strukturellen Veränderungen, die den Städtischen Haushalt entlasten, ja.

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