Statement: Thema Wald-KITA

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, sehr geehrte Damen + Herren!

Wald-KITA Oberzeuzheim:
meine Damen + Herren, lassen Sie mich folgendes Bild bemühen:

  • Eine schwere Geburt…

  • doch ein gesundes Kind…

  • das sich jetzt hoffentlich gut entwickelt!


Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mitwirken konnten, damit dieses Projekt nun die Chance erhält, die es auch verdient.

Denn es verdient seine Chance:

  • für die Familien, welche ein wald-pädagogische Konzept für ihre Kinder schätzen

  • für die privaten Initiatoren, die viel Zeit + Herzblut in die Umsetzung ihrer Idee stecken

  • und für die Stadt Hadamar, die im überaus wichtigen Bereich der Kinderbetreuung ihre Angebotsbreite erweitern kann und damit für den großen Bedarf in der Altersstufe der 3-6-Jährigen 20 weitere Betreuungsplätze für Kinder aus dem Stadtgebiet schafft!

Bei aller Freude, jetzt einen Vertragsentwurf vorliegen zu haben, bei dem eine Zustimmung und ein verantwortliches Handeln als Stadtverordneter nicht meilenweit auseinander liegen, muss doch der äußerst steinige Weg bis hierhin noch einmal Betrachtung finden:

Knapp 2 Monate ist her, als uns hier 2 konkurrierende Entwürfe zu einem Betreibervertrag vorgelegt wurden – einer des Magistrates und einer der Mehrheit des Haupt- und Finanzausschusses.

Und mit Verlaub: Beide waren nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt waren!

Beide unausgegoren – beide nicht tragfähig für jeweils einen der Vertragspartner.

Es war nicht geschafft worden, aufgetretene Fragen und Probleme gemeinsam in einer sachlichen Atmosphäre zu lösen. Und das gereicht allen seinerzeit Beteiligten zu wahrlich keinem Ruhm.

Ja – es muss schon sehr verwundern, dass quasi eine Krisenintervention in Form eines Runden Tisches unter Einbeziehung der Fraktionen, des Jugendamtes und der „Landesarbeitsgemeinschaft Freie Kinderarbeit Hessen“ nötig wurde – und zwar für eine belastbare Klärung grundlegender Fragen, wie des Personalbedarfs (auf den in KITAs ca. 90% der Kosten entfallen) oder auch, ob Plätze in einer Wald-KITA zählen bzw. anrechenbar sind, wenn es für die Stadt darum geht, im Sinne der Familien den gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz zu erfüllen.

Und siehe da – nachdem ich hier zuletzt noch von einer „Wundertüte“ sprechen musste, konnten dann in relativ kurzer Zeit verlässliche Antworten und gemeinsame Positionen gefunden werden, die aus unserer Warte keinen der Vertragspartner übervorteilen und sich auch gegenüber unseren anderen freien Trägern im Rahmen der gebotenen Gleichbehandlung bewegen.

An dieser Stelle möchte ich das sachliche Engagement von Frau Lobenhofer, die uns als Geschäftsführerin von Lahnkinderkrippen und unserer Villa Musica auf dem Neumarkt bekannt ist, besonders betonen + hervorheben. Sie hat den Prozess des Runden Tisches als Vertreterin der Landesarbeitsgemeinschaft beratend begleitet und dabei maßgeblich zur Lösung der verfahrenen Situation beigetragen.

Ehrlicherweise darf man aber auch nicht verschweigen, dass bis dahin nicht nur Zeit verlorengegangen war, sondern auch die hohen Landesfördermittel für das laufende Jahr – weil der Meldestichtag 1. März nicht gehalten werden konnte.

Das sollte uns auf jeden Fall Mahnung sein, das beim Vorgehen mit einem weiteren waldpädagogischen Projekt im Zusammenhang mit der Krippe Bimsalasim und dem jetzigen Sportheim Niederhadamar so nicht zu wiederholen!

Umso mehr freuen wir uns abschließend aber jetzt, dass bei der Wald-KITA Oberzeuzheim gemeinsam doch noch ein guter, gangbarer Weg erarbeitet werden konnte und wir den Verein Wildlinge e.V. – wie es ausschaut – heute Abend und hoffentlich für viele Jahre in der städtischen Familie der freien Träger unserer Kinderbetreuung willkommen heißen können!

Bürgerinitiative Wir für Hadamar – WfH
Johannes Müller, stellv. Fraktionsvorsitzender